Die Wiener Nachbarschaftszentren sind Orte der Begegnung, Vernetzung und Individualität. Sie ermöglichen einen bunten Austausch an Erfahrungen und Kulturen und sorgen für das psychische, physische und soziale Wohlbefinden innerhalb des jeweiligen Grätzels.
Vielleicht habt ihr ja schon mal bei einem unserer 10 Nachbarschaftszentren vorbei geschaut und euch über die vielen Angebote informiert? Falls nicht, könnt ihr hier mehr erfahren.
© Wiener Hilfswerk/Daniel Nuderscher
Manchmal gerät das Leben aus den Fugen. Auslöser sind oft Ereignisse, die wir nicht beeinflussen können, wie z.B.: eine unvorhergesehene Krankheit, der Verlust eines geliebten Menschen oder die Kündigung des Arbeitsplatzes, die uns von heute auf morgen aus der Bahn werfen. Es gibt kein Rezept gegen solche Schicksalsschläge. Im Bestfall hat man ein gut funktionierendes, soziales Netzwerk, das einen auffängt, Kraft spendet und Mut für die Zukunft macht. Doch viele Menschen in Wien – ganz gleich ob jung oder alt - haben diesen Rückhalt nicht. Umso wichtiger sind die zentralen, unbürokratischen Anlaufstellen der Wiener Nachbarschaftszentren, die in Lebenskrisen Trost spenden und Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen. So bieten die Nachbarschaftszentren gezielte und individuelle Beratung mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten an.
Die Wiener Nachbarschaftzentren in 1020, 1030, 1060, 1070, 1080, 1120, 1150, 1160, 1170 und 1220 Wien haben sich es zur Aufgabe gemacht, Menschen jene Unterstützung zu bieten, die sie in unterschiedlichen Lebenssituationen gerade benötigen. In einem persönlichen Beratungsgespräch wird die Problemsituation erörtert und lösungsorientierte Möglichkeiten gemeinsam erarbeitet. Ziel ist es, Hilfe zur Selbsthilfe zu ermöglichen sowie Lebenskrisen durch professionelle Unterstützung zu bewältigen. So individuell der Mensch, so individuell das Angebot.
Unsere Pädagoginnen in den Wiener Nachbarschaftszentren beraten Eltern, Kinder und Jugendliche zum Thema Erziehung, Kindergarten und Schule und unterstützen bei der optimalen und individuellen Lösungsfindung.
Unter dem Motto „Pumperlgsund“ bieten die Hilfswerk-Nachbarschaftszentren Beratung in den Bereichen Gesundheitsförderung oder Ernährung an und gehen dabei auch speziell auf aktuelle Themen wie Bluthochdruck, Diabetes, Cholesterin und Übergewicht ein. So unterstützen diplomierte Gesundheits- & Krankenpflegekräfte beispielsweise beim Blutdruck- oder Handkraftmessen, bei der Arztsuche oder einem Arztwechsel. Gemeinsam werden Ernährungs- & Bewegungstipps für einen gesunden Alltag erarbeitet, um die Lebensqualität der BesucherInnen zu verbessern.
Im Rahmen der Sozialberatung unterstützen die Wiener Nachbarschaftszentren in Not geratene Menschen dabei, ihre finanzielle oder soziale Notsituation abzuwenden, Lösungswege zu erkennen und erfolgreich umzusetzen. Dabei stehen Hilfestellungen, Beratung und Begleitung für chronisch kranke Menschen, Menschen mit Behinderung, Berufs-, und Familiencoaching im Vordergrund. Die BesucherInnen der Nachbarschaftszentren nehmen diese Hilfe gerne an. Oft hilft auch schon alleine das Gefühl, jemanden an seiner Seite zu wissen, der zuhört und tröstet.
Rechtlicher Beistand ist für viele Menschen aus unserer Nachbarschaft nicht leistbar. Genau deshalb ist es erleichternd zu wissen, dass es in dem Nachbarschaftszentrum 1120 Wien einen Juristen gibt, der sein Fachwissen beispielsweise in Scheidungs-, oder Schadensfällen kostenlos zur Verfügung stellt.
Knapp 300.000 Menschen in Österreich leben an der Armutsgrenze. Das Einkommen reicht oft nur für das Notwendigste. Abgesehen von der tiefen Scham, die viele dieser Menschen empfinden, kämpfen sie tagtäglich ums Überleben. Um diesen Menschen mit geringem Einkommen den Einkauf von Lebensmitteln und Hygieneprodukten zu erleichtern, stellen die Wiener Nachbarschaftszentren sogenannte Sozialmarktpässe aus. Mit diesen ist es möglich, in den beiden Sozialmärkten des Wiener Hilfswerks im 7. und 16. Bezirk zu einem Drittel des Waren-Normalpreises einzukaufen.
Die Wiener Nachbarschaftszentren sind Orte der Begegnung, Vernetzung und Individualität. Sie ermöglichen einen bunten Austausch an Erfahrungen und Kulturen und sorgen für das psychische, physische und soziale Wohlbefinden innerhalb des jeweiligen Grätzels.